Dienstag, 17. Mai 2016

Seit 50 Tagen sind wir wieder zurück! - 50 Days back in Germany!

Am 30. März haben wir uns abends von den Kindern verabschiedet. Um 3 Uhr morgens am 31. März sind wir in den Flieger nach Frankfurt gestiegen – und neuneinhalb Stunden später in Deutschland gelandet. In einem kalten, regnerischen Deutschland, indem unsere Familien am Flughafen auf uns gewartet haben. Dass wir euch jetzt erst schreiben, dass zeigt ungefähr, wie es uns in den letzten 50 Tagen und auch davor - in den letzten Wochen in Indien - ergangen ist: irgendwie ticken die Uhren immer schneller, als wir es gerne hätten!

Wir möchten uns an dieser Stelle einfach noch einmal bedanken.
  • Beim BMZ und dem Programm „weltwärts“, für die einzigartige Chance, dass wir als junge Menschen einen Lerndienst im Ausland machen durften.
  • Bei der Karl Kübel Stiftung, für die intensive und reflektierte Vorbereitung, für die lieben Antworten auf unsere monatlichen Reports, die Erreichbarkeit in Notfällen und für das Rückkehrerseminar, dass uns ein bisschen dabei geholfen hat wieder anzukommen.
  • Bei Malathi vom KKID dafür, dass wir uns immer mit all unseren Problemen an dich wenden konnten und du dir dazu wirklich Gedanken gemacht hast!
  • Bei unserem Direktor Sankar und NMCT's Mitarbeitern, für die sieben Monate, in denen wir Teil der NGO sein durften, in denen ihr uns alles gezeigt und erklärt habt und für uns übersetzt habt. Danke für die Gastfreundschaft, die Offenheit und das Vertrauen!
  • Bei Yasotha, die nicht nur unsere Mentorin, sondern auch unsere beste indische Freundin geworden ist.
  • Bei NMCT's Begünstigten, die uns ihre Geschichte erzählt haben.
  • Bei den Abhaya-Mädchen, die uns zum Lachen gebracht haben, uns beschäftigt gehalten haben, uns herausgefordert haben und uns schließlich wirklich sehr ans Herz gewachsen sind! 
DANKE!

Und: „Wie war’s in Indien?“ eine Frage, die wir in den vergangenen 50 Tagen beide immer wieder zu hören bekommen haben und auf die wir doch nicht wirklich eine Antwort wissen – zumindest keine kurze. Vielleicht ist noch nicht genug Zeit vergangen, um ein Fazit zu ziehen. Vielleicht ist das, was wir erlebt haben aber auch zu vielseitig, um es auf einen Nenner zu bringen. Vielleicht ist unser Blog gerade die beste Antwort darauf, wie es eigentlich war, was wir erlebt haben und worüber wir uns Gedanken gemacht haben.

Es tut uns Leid, dass wir im März kaum noch über unsere Arbeit berichtet haben. Wir waren ziemlich beschäftigt „A colourful NGO“ fertig zu bekommen, ein 90-seitiges Buch, in dem wir durch Beschreibungen und Fallbeispielen der einzelnen Projekte die gesamte Organisation NMCT vorstellen.
Wir möchten euch aber unsere letzten Wochen in Indien nicht vorenthalten. Hier ist eine Fotostrecke, die noch einmal viele unserer Aktivitäten mit den Kindern beleuchtet, vor allem die letzten Aktivitäten.

On the evening of the 30th March we said goodbye to the children. At 3 o’clock in the morning on 31st March we got on the plane to Frankfurt – and nine and a half hours later we landed in Germany. In a cold and rainy Germany, in which our families had waited for us at the airport. The fact that we are only writing to you now, shows more or less how we have felt in the past 50 days - but also in the time before, during our last weeks in India: time is passing much more quickly than we would like it to pass!

We just want to say thank you again:
  • To the BMZ and the “weltwaerts” program, for the unique chance that we young people could participate in this learning service abroad.
  • To the Karl Kuebel foundation for the intensive and reflected preparation, for the kind responses to our monthly reports, for being available in case of emergency, for the seminar for returnees that definitely helped us to arrive back in Germany.
  • To Malathi from KKID, because we could always address you with all our problems and you really put thought into solving them!
  • To our director Sankar and NMCT’s staff for the seven months in which we could be part of your NGO, in which you showed us everything, explained it to us and translated for us. Thank you for your hospitality, your openness and your trust!
  • To Yasotha, who was not only our mentor, but also became our best Indian friend.
  • To NMCT’s beneficiaries who told us their stories.
  • To the Abhaya-Girls who made us laugh, kept us busy, challenged us and finally became very dear to our hearts!
THANK YOU!

And: “How was India?” Both of us have heard this questions a lot during the past 50 days, however, we cannot really give you an answer – at least no short one. Maybe we need more time to draw a conclusion. Maybe our experiences are too diverse to bring them all down to one denominator. Maybe our blog is at the moment the best document about: how it was, what we experienced and about what we cared and thought!

We are very sorry that we hardly reported to you what we did in March. We were quite busy with finishing “A colourful NGO”, a book with 90 pages that contains descriptions and case studies about very project of NMCT.
Nevertheless, we do not want to deprive you of our last weeks in India. Here is a series of photos that again shows many of our activities with the girls, including the ones at the end:


Unsere Weihnachtsfeier mit kleinen Geschenkchen und Schoko-Fondue (wegen Krankheit und unserer Reise hat die Feier allerdings erst im Januar stattgefunden)

Our Christmas-Celebration with little presents and chocolate-fondue (because of illness and our journey we conducted the celebration only in January)    




Zu Fasching haben wir uns der Aufgabe angenommen, alle 25 Mädchen an einem Nachmittag zu schminken. Abends gab es dann eine wilde Party!

At carnival (in February) we spent one whole afternoon with face painting. In the evening we then had a wild party!




Eier zu färben, fanden unsere Mädchen echt spannend, Gegessen habe sie allerdings lieber Schoko-Eier. Das einzige Problem: Schokolade schmilzt bei 40 Grad ziemlich schnell!

To colour Easter Eggs was very interesting for our girls. However, they preferred to eat the chocolate eggs. The only problem: at 40° Celsius chocolate melts quite quickly!



Unsere „Pizza-Dosa“: „Dosas“ sind super leckere indische Reispfannkuchen, die es in Abhaya immer Donnerstags gibt. Und „Piiizza“ ist für unsere Mädchen typisch deutsches Essen, das vielleicht schmeckt, aber auf jeden Fall sehr ungesund ist. Hier haben wir eine echt spannende Mischung aus beidem!

Our “Pizza-Dosa”: “Dosas” a very tasty Indian rice-pancakes, which we had every Thursday for dinner in Abhaya. And “Piiizza” was for our girls always typical German food, which might be tasty but is definitely very unhealthy. Here you can see a mixture out of both!



Unsere Abhaya Mädchen haben ein großes Talent darin Dinge wie Haarspangen, Armreifen, Stifte und Scheren einfach verschwinden zu lassen, so dass sie danach unauffindbar waren. Damit sie ihren persönlichen Kleinkram ein bisschen besser zusammenhalten können, haben wir mit ihnen Papierkisten gebastelt.

Our Abhaya Girls were very talented in making things like hairpins, bangles, pans and scissors disappear, so that nobody could find them afterwards! In order to make it easier for them to keep together they personal bits and pieces we built paper boxes.



Ende 2015 haben wir uns mit verschiedenen Einheiten dem Thema Müll gewidmet. Wir haben zum Beispiel auf einem unserer Spielplätze allen möglichen Abfall aufgesammelt und einen Mülleimer aufgestellt. Außerdem haben wir mit den Kindern darüber gesprochen, dass Plastik nicht wirklich abbaubar und schädlich für uns, die Natur und die Tiere in unserer Umgebung ist. Dazu haben wir mal geschaut, was in Abhaya eigentlich alles aus Plastik ist. Um zumindest unseren Plastiktaschen-Konsum zu reduzieren, haben wir zum Holi-Festival Baumwolltaschen mit Batiken bunt gestaltet.

At the end of 2015 we devoted ourselves to the topic waste. For example we tried to clean one of our playgrounds, collected the litter and established a dustbin. Furthermore, we explained the children that plastic is not really degradable and that it can be harmful for us, our environment and the animals around us. For this purpose we also had a look on the things in Abhaya that are made out of plastic. To at least reduce our consume of plastic bags, we used the Holi Day to design cotton bags with the batik effect.







Auch haben wir viele Spiele und Bastelideen, die uns selbst als Kinder gut gefallen haben, mit den Abhaya Mädchen wieder aufleben lassen. So haben wir zum Beispiel Traumfänger gebastelt und diese danach über die Bettern gehängt oder einen St. Martins Umzug durch die Nachbarschaft organisiert.

In addition to that we revived with the Abhaya Girls games and handicraft ideas we liked as a child. For instance, we made dream catchers and hung them over the beds afterwards. At St. Martins Day we organized a lantern walk through the neighbourhood.




Zusammen mit unserer Mentorin Yasotha, haben wir mit unseren Mädchen über das Thema Kinderrechte gesprochen. Yasotha ist eine der Kinderrechts-Beauftragten von NMCT und kennt sich deswegen ziemlich gut aus. Wir haben mit den Mädchen dann die neuen Wände von Abhayas Anbau bemalt, wobei es vier Gruppen mit vier verschiedenen Themen gab: Lebensrechte, Schutzrechte, Entwicklungsrechte, Beteiligungsrechte.

Together with our mentor Yasotha we talked with the girls about child rights. Yasotha is one of NMCT child-rights-delegates and knows a lot in this field. Whereas we painted with the girls on the walls of Abhaya’s building extension. For this we had four groups with four different topics: livings rights, protections rights, developing rights and participation rights.






Eine Brieffreundschaft nach Deutschland zu ermöglichen, hatten wir uns schon lange in den Kopf gesetzt. Anfang des Jahres hat es endlich geklappt und wir haben die ersten Briefe unserer Mädchen zu zwei deutschen Schulen geschickt. Als tatsächlich Antworten aus Deutschland kamen, haben sich unsere Mädchen sehr gefreut. Als es Ende März für uns zurück nach Deutschland ging, haben wir schon die zweite Rutsche Briefe mitgenommen.

We had taken into our heads long ago to organize a pen-friendship between India and Germany. At the beginning of this year it finally started to work and we sent the letters of our Girls to two German schools. That they really got answers made our Abhaya girls very happy. When we went back to Germany now, we already took the second round of letters with us.




  

An unserem letzten Wochenende in Abhaya haben wir noch einen Abschlussausflug in einen großen Tempel in den Bergen bei uns gemacht. Den Aufstieg erst mit dem Bus und dann zu Fuß zu machen, war zwar sehr ermüdend, aber wirklich schön!

On our last weekend in Abhaya we made a little trip to a big temple in the mountains nearby. To climb at the hill first by bus and then by walk was tiring, but also a lot of fun! J