Dieser Blogartikel ist Anfang letzter Woche entstanden.
Welcome to Abhaya!
Dieser Blogartikel kommt mal wieder von einer
überdachten Terrasse, diesmal aber aus dem Abhaya Children’s Home, indem wir
nun schon seit einer Woche leben. Da in einem Kinderheim immer viel los ist und
das mit dem Internetzugang auch nicht so leicht war, melden wir uns erst jetzt.
Kurzes Update: Uns geht es super, wir sind gut in unserem Projekt angekommen
und wurden absolut liebevoll empfangen!
Während der letzten Tage im KKID standen spannende,
informative und hilfreiche Seminareinheiten an (Gesundheitstipps,
Selbstverteidigung, Gespräche über die Integration im Projekt...). Bei dieser
Gelegenheit haben wir dann auch unsere Mentorin kennengelernt, die sehr nett
und nur fünf Jahre älter ist als wir. An dieser Stelle auch ein großes
Dankeschön an die Freiwilligen vom letzten Jahr, die bei Malathi im KKID ein Start-Packet
für uns alle hinterlegt hatten, für das wir auf jeden Fall Verwendung finden!
Als wir am Mittwoch (den 19.08.) nach einer
halbstündigen Taxifahrt hier in Abhaya angekommen sind, wurden wir von 25
strahlenden Mädchen mit Blumen und einem Segen sehr herzlich und lebendig
empfangen. Auch unser Director war da, um uns zu begrüßen und eine
Vorstellungsrunde einzuleiten. Er ist sehr nett und hat sich wirklich bemüht
uns einen guten Start zu ermöglichen, so haben wir in unserem Zimmer Toast,
Butter, Marmelade und Bananen vorgefunden, falls wir das indische Essen nicht
vertragen (doch wir lieben es!!).
Die letzten Tage waren gefüllt mit einer
unglaublich aufwendigen Police Registration, dem Einleben hier im Projekt und
dem Kennenlernen von Tagesabläufen und Mitarbeitern. Am Samstag wurden wir zu
einem ganztägigen Ausflug nach Ooty in die naheliegenden Berge eingeladen, was
eine atemberaubende und abenteuerliche Fahrt war, sich aber nicht nur für die
Affen am Straßenrand, sondern auch für die wunderschöne Landschaft, den
Ausblick und die saftig grünen Teeplantagen gelohnt hat. Allerdings sind wir
auf diesem Ausflug nur knapp einer Erkältung entkommen, da unsere Körper
Temperaturen unter 20°C und Nieselregen nicht mehr gewöhnt sind. Außerdem waren
wir mit unserer Mentorin unseren ersten Saree kaufen, denn am Donnerstag werden
wir unsere erste indische Hochzeit erleben.
Nach einer Woche hier im Kinderheim können wir
aber auch sagen, dass langsam Alltag einkehrt, was wir sehr begrüßen! Nach
einem herzhaften und warmen Frühstück begleiten wir die jüngeren Mädchen jeden
Tag auf ihrem Fußweg zur Schule. Danach ist, wenn nichts anderes ansteht, Zeit
zur Vorbereitung des Nachmittagsprogramms und zur Dokumentation. Nächste Woche
dürfen wir jedoch den Vormittag dazu nutzen andere Projekte unserer NGO „NMCT“
kennenzulernen, in denen wir uns auch einbringen sollen.
Wenn die Kinder nachmittags wieder nach Hause
kommen steht nach einem Chai „Cycling Class“ an, was bei allen Mädchen absolut
beliebt ist. Ebenso freuen sie sich aber auch auf die „English Class“, die wir seit
gestern täglich vor dem Abendessen geben. Auch wird viel gespielt, vor allem
Halli Galli und Memory stehen hoch im Kurs. Allerdings müssen wir an dieser
Stelle anmerken, dass unsere Schulmädchen unglaublich viel lernen. Das beginnt
schon nach dem Aufstehen mit 1 1/2 Stunden „Study Time“ vor dem Frühstück! Die
Schule beginnt hier nämlich erst um 9 Uhr. Aber auch vor dem Abendessen sind
sie noch einmal zwei Stunden fleißig.
Um einen etwas tieferen Einblick in unseren
Alltag zu geben: dieser Blogartikel ist mit einigen Unterbrechungen entstanden,
weil die Mädchen vorhin aus der Schule zurück kamen und sofort wissen wollten,
was wir denn gerade machen. „Hello Sister!“, „what are you doing sister?“...
und plötzlich sieht man sich von zehn kleinen Mädels umringt, die vor positiver
Energie nur so sprühen. Der Ausdruck „Sister“ ist hier üblich, so nennen sich
auch die Mädchen gegenseitig „akka“ und „tangacci“, was beides auf Tamil Schwester
bedeutet. Obwohl wir mitbekommen haben, dass man sich auch auf der Straße mit
diesen und ähnlichen Begriffen anspricht, finden wir, dass dies sehr gut zu der
familiären Atmosphäre in Abhaya passt, denn die Mädchen helfen sich viel
gegenseitig und auch uns wird ständig Hilfe angeboten.
Wie zu Beginn erwähnt sind wir sehr glücklich
in unserem Projekt und schon gespannt, was die nächsten Wochen so bringen (denn
Pläne haben wir genug ;))!
Ganz liebe Grüße und bis zum nächsten Update,
Hannah und Paula
Das Abhaya Children's Home
unser Ausblick...
...mit Hindu- Tempel

auf dem Weg zur Schule
"Cycling Class"
das Vorbereiten der "English Class"
unser Ausflug nach Ooty:
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